Artikel in AZ vom 18.03.16

Von Beate Nietzel – Allgemeine Zeitung vom 18.03.16

OPPENHEIM – „Schon 280 Anmeldungen“, freut sich Peter Kunze, „das läuft richtig super!“ Der erste Op(p)en-Run verspricht eine regelrechte Granate zu werden. Maximal 500 Läufer könne das Sportspektakel verkraften, so Kunze, der mit Alex Kuhn den Op(p)en-Run unter dem Dach des FSV Oppenheim initiiert hat: „Also am besten nicht bis Juni mit der Anmeldung warten“, ermuntert er und verspricht mit Sänger Andy Ost, der Live-Band „Online“ und namhaften Tanzgruppen der Region ein hochkarätiges Unterhaltungsprogramm für den 19. Juni. Das leibliche Wohl, gestemmt von Förderverein und FSV und unterstützt von Sponsoren etwa in Sachen Getränken, kommt selbstredend nicht zu kurz.

Fixpunkt des Op(p)en-Runs ist die Landskronarena, von wo aus die Läufer ihre Runden durch Siedlung, Wäldchen und am Rhein entlang antreten. Distanzen von fünf, zehn und 21 Kilometern – inklusive Walking – werden ausgerufen, jeder Teilnehmer erhält eine Urkunde. Ob passionierte Läufer oder einfach nur Menschen, die Spaß am Sport und am Helfen haben – alle können sich anmelden. Alle Einnahmen aus Startgeldern und Verpflegung, abzüglich der Auslagen, kommen dem Förderverein für Tumor- und Leukämiekranke Kinder in Mainz zugute.

Mit Alex Kuhn und Peter Kunze machten sich jetzt die Verantwortlichen für den Benefizlauf nach Mainz auf, um sich davon zu überzeugen, wie sinnvoll der Gesamterlös angelegt sein wird. „Kai Leimig, Vorstand des Fördervereins, nahm sich viel Zeit, um uns durch das ‚Elternhaus‘ zu führen und uns von der Arbeit des Vereins zu berichten“, zeigen sich die beiden beeindruckt. Dort trafen sie auch den zwölfjährigen Stanislav aus der Ukraine mit seinen Eltern, der derzeit zur Behandlung eines Tumors in Mainz ist. „Ein lebensfroher und munterer Junge“, berichtet Peter Kunze. Den jungen Bayern-Fan lockten die zwei Oppenheimer mit FSV-Kappe und -Duschtuch gleich mal auf fußballerische Abwege.

„Elternhaus“ unterstützen

Im „Elternhaus“ mit seinen sechs Zimmern und weiteren Aufenthaltsräumen können Familienangehörige während der meist etwa zweiwöchigen Chemotherapie ihres Kindes wohnen, was eine Entlastung ebenso verschafft wie die Betreuung der Geschwisterkinder unter der Woche. Zudem wird die medizinische Versorgung auf der pädiatrisch-onkologischen Station der Universitätsmedizin Mainz vom Förderverein durch die Finanzierung zusätzlicher Mitarbeiter auch im psychologischen Sektor sowie durch Anschaffung oder Mitfinanzierung moderner medizinischer Geräte optimiert.

Zwar haben an Krebs erkrankte Kinder heute eine hohe Überlebenschance – das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass es immer wieder trauernde Familien gibt, denen dann der Förderverein ebenso zur Seite steht. Liebevoll gestaltete Gedenksteine im Garten des Elternhauses zeugen von der geleisteten Trauerarbeit. „Da bekommt man richtig Gänsehaut, gerade auch als Vater“, sagt Peter Kunze nachdenklich.